Das Griffbrett Verstehen - Teil III
Tonleitern und Intervalle auf verschiedenen Saiten gespielt

Nun wirst Du lernen, das Griffbrett mit ganz anderen Augen sehen und erkennen, dass manche auf den ersten Blick unterschiedlich aussehende Dinge ein und dasselbe sind, lediglich auf anderen Saiten gespielt...

Diese eine kleine Unregelmäßigkeit...

Mit der Gitarrenstimmung haben wir uns ja schon in Teil 1 auseinandergesetzt. Das Wichtigste ist aber:

Alle Saiten sind im Abstand einer Quarte gestimmt,
außer die B("H")*-Saite - sie ist nur eine große Terz von der G-Saite entfernt.

*) deutsch "H" und "B" entsprechen dem englischen B ("B natural") und Bb ("B flat") - wir schreiben immer die englische Variante!

Dur-Tonleiter vertikal verschieben

Vier mal eine Dur-Tonleiter, wie schon in den vorherigen Lektionen mehrmals dargestellt. Es spielt keine Rolle, um welche Dur-Tonleiter es sich handelt. Alle Dur-Tonleitern haben ja die gleiche Struktur, also die gleiche Folge von Ganztonschritten und Halbtonschritten.

Klicke nun auf "Up" und beobachte, wie die Dur-Tonleiter jeweils aussieht, wenn der Grundton Saite für Saite höher rückt.

Alle Töne rücken eine Quarte hinauf. Solange die Saiten im Abstand einer Quarte gestimmt sind, sieht alles gleich aus. Erst wenn Töne von der G-Saite auf die B("H")-Saite rücken, müssen diese zusätzlich einen Bund nach rechts rutschen, damit sie ebenfalls eine Quarte (und nicht nur eine große Terz) nach oben wandern.

Intervalle auf benachbarten Saiten

Bei denjenigen Saiten der Gitarre, die im Abstand einer Quarte gestimmt sind, liegt die Quarte auf der nächsthöheren Saite folglich am gleichen Bund.

Liegt der tiefere Ton auf der G-Saite, befindet sich die auf der H-Saite liegende Quarte allerdings einen Bund höher.

Drücke den Up-Button 3 mal...

Drücke den Up-Button 2 mal...

Drücke den Up-Button 1 mal...

Nun ist beim "Quartensprung" auch der Grundton einen Bund rauf gerutscht, der höhere Ton ist beim Sprung von B("H")-Saite auf E-Saite am gleichen Bund geblieben.

Die große Terz liegt nur einen Halbtonschritt unter der Quarte und damit auf der nächsthöheren Saite folglich einen Bund tiefer.

Auf der B("H")-Saite liegt die große Terz allerdings auf dem gleichen Bund wie der tiefere Ton auf der G-Saite, da G und B("H")-Saite ja im Abstand einer großen Terz gestimmt sind.

Drücke den Up-Button 3 mal...

Drücke den Up-Button 2 mal...

Drücke den Up-Button 1 mal...

Beim nächsten "Quartensprung" rückt der Grundton wieder einen Bund nach, so dass die Terz wieder einen Bund tiefer liegt.

Die Quinte liegt einen Ganztonschritt = 2 Halbtonschritte = 2 Bünde über der Quarte.

Weil die "H"-Saite nur eine große Terz höher gestimmt ist als die G-Saite, liegt die Quinte hier drei Bünde höher.

Drücke den Up-Button 3 mal...

Drücke den Up-Button 2 mal...

Drücke den Up-Button 1 mal...

Nun ist beim "Quartensprung" auch der Grundton einen Bund rauf gerutscht, der höhere Ton ist beim Sprung von B("H")-Saite auf E-Saite am gleichen Bund geblieben.

Intervalle über drei Saiten

Statt sich die Lage einer Sexte oder Septime über zwei Saite herzuleiten, lernen wir zunächst die Oktave und leiten danach Septimen und Sexten dann einfacher von dieser ab!

Mit dem Grundton auf E- oder A-Saite liegt die Oktave jeweils 2 Bünde höher.

Mit dem Grundton auf D- oder G-Saite erstreckt sich die Oktave über 3 Bünde!

Drücke den Up-Button 2 mal...

Drücke den Up-Button 1 mal...

Die große Septime, meist so halb-englisch "major Sieben" gesprochen, liegt nur einen Halbtonschritt (= einen Bund) unter der Oktave.

Kommt sie in einem Akkord vor, wird sie im Akkordsymbol kurz maj7 geschrieben.

Alternative Schreibweisen auch Δ7, MA7 oder j7.

Nur eine 7 im Akkordsymbol meint immer eine kleine Septime. Die liegt noch einen Bund tiefer, also einen Ganztonschritt unter der Oktave.

Die große Sexte liegt 3 Bünde unter der Oktave, anders betrachtet auch...

  • 3 Halbtonschritte unter der Oktave
  • eine kleine Terz unter der Oktave
  • einen Ganztonschritt unter der maj7
  • einen Halbtonschritt unter einer 7

Kann im Akkordsymbol als 6 oder 13 (ja, dreizehn!) geschrieben vorkommen, mehr dazu in späteren Lektionen...

Wie geht es weiter?

Jetzt kommen wir zu den Akkorden. Und schon am Ende der nächsten Lektion Das Griffbrett Verstehen - Teil IV wirst Du wissen, wie Du ALLE Dur- und Moll-Akkorde mit zumindest 2 verschiedenen Griffen spielen kannst! Versprochen!!!

Auch die dort gezeigten Dreikläge wirst Du immer wieder brauchen können: für Akkordmelodien, eingängige Funk-Pattern, oder als Bausteine für komplexere Akkorde.

Weiter zu Teil IV